Mein 2. Hirsch als Tuningobjekt

Als günstige COMP-Version erworben, gefiel mir der so ausgestattete Hirsch bald nicht mehr. Der Einsteiger- LRS von Dt Swiss mit der Magura MT 2/4-Kombi wurde kurzerhand verkauft und das Bike alsbald auf die PRO-Version umgerüstet. Der Tricon-LRS wurde nachgekauft und die Nobby-Nics mit leichteren SV 14 Schläuchen bestückt. Die SLX-Cassette ersetzte ich durch eine wesentlich leichtere XT-Cassette. Eine Zweiradmechanikermeisterin konnte mir zwar die XT-Shifter – verbaut waren vorher nur Deore-Shifter - nachrüsten, leider mir aber das Problem der heftig eiernden Nobby Nics nicht lösen. Diese wurden anstandslos nach nettem Mailverkehr mit Schwalbe von mir dort eingeschickt und gegen tadellos laufende Rundlinge kostenlos getauscht.
Hatte mich die subjektiv betrachtet billige Kunststoff-Haptik der Magura–Bremsen mit Aluminium-Befestigungsschrauben gestört, so wollte ich mir edlere und technisch bessere Wurfanker an mein Bike schrauben.
Meine Wahl fiel auf eine T1 von Formula in der Factory-Version.
Den ersten Satz dieser Bremse schickte ich bald wieder zum Versender zurück, weil sich diese Bremse partout nicht schleiffrei einstellen lies. Der zweite Satz funktionierte zunächst zufriedenstellend, obgleich das Spaltmaß zwischen Scheibe und Bremsbelag bei dieser Bremse sehr gering ausfällt und ich die Bremsscheiben, die nach meiner Erfahrung mit diversen RX und K2 von Formula bisweilen schon leicht verzogen aus der Verpackung kommen, ständig nachrichten musste.
Im Sommer 2014 nervte mich die zickige Italienerin dann komplett. Auf einer kurzen Fahrt bei heißem Wetter bremste die The One hinten von allein. Die Kolben nahmen hinten die Bremsscheibe so in die Zange, dass sich das Hinterrad kaum noch drehen lies.
Da ich das Bike nicht heimtragen wollte, musste ich notgedrungen etwas von der DOT 4-Bremsflüssigkeit ablassen.
Erklärung: DOT 4 ist hygroskopisch und das Volumen der Bremsflüssigkeit vergrößert sich durch die Wasseraufnahme, so dass die Kolben weiter ausfahren. Bei dem sehr geringen Spaltmaß gerade der T1 sitzen die Beläge im nu an der Scheibe.
Das Problem wurde dann gelöst, indem ich beide Bremsen von Formula-Deutschland auf die neueste Version mit größerem Spaltmaß umbauen habe lassen. Seitdem herrscht Ruhe an der Bremsenfront.
Lenker, Vorbau und Sattelstütze – serienmäßig von CB und nicht die leichtesten ihrer Art – ersetzte ich durch leichtere und edlere Teile: Ein Scandium-Riser von KCNC, USE-Vorbau und Rotor-Stütze mit Titanschrauben. Auf dem Bild ist aber noch eine Thomson-Stütze zu sehen.
Sattel und Griffe tauschte ich ebenfalls. Titanschnellspanner hinten, diverse Titanschrauben und NC-17-Flatpedals mit Titanachse knabberten ebenfalls am Gewicht, so dass der Hirsch mit den D-Day-Streifen brutto 12,77 kg und netto 12,32 kg wiegt.