Neues Rotwild Design

Wie gefällt euch das neue Lackdesign von Rotwild?
Ich finde es ganz nett aber wirklich gut gefällt es mir nicht . Die 4 mickrigen
Streifen die wie Kabelbinder aussehen sind Meilenweit von dem Bike-Design das für die Marke typisch ist entfernt. Da waren einige der Farbvorschläge aus dem Wettbewerb deutlich besser.
Das Erkennungsbild das die Bikes ausgemacht hat geht jetzt in der Masse der Anderen Räder unter.
Was meint ihr zu dieser Änderung?

Das Rad muss nicht „aussehen“, es muss fahren. Ich lege keinen Wert darauf, dass man aus 200 Meter Entfernung sieht, das es ein Bike aus dem Premium-Segment ist. Die Preisschilder habe ich auch entfernt…

Schön oder nicht schön liegt bekanntlich im Sinne des subjektiven Betrachters!
Von daher, … fragst du 10 Leute, kriegst du 10 Antworten, … mindestens! :wink:

By the way, uns gefällt das aufgeräumte Design für 2018 viel besser!

die Farben sind doch Nebensache und eigentlich reine Geschmackssache…viel wichtiger finde ich das der Akku endlich entnehmbar ist und viel überarbeitet wurde

Na ja aber ganz außer Acht lassen tue ich die Optik nicht.

Ich finde die nue Artwork super. Immernoch klar als ROTWILD erkennbar/ Schriftzug am Oberrohr und die Streifen/ und dennoch frisch, modern als auch zeitlos. Insbesondere finde ich die Betonung des Hauptrahmens sehr gelungen und unterstreicht das Besondere, die Unverwechselbarkeit. Mir ist auch die Optik sehr wichtig, Fahreigenschaften und Qualität natürlich sowieso. Aber dafür steht doch auch ROTWILD, oder?!

einfach geil , vor allem das weiße und das schwarze design !

Das Design ist sehr konservativ. Wo bleibt die frische Farbe für die jungen Teamfahrer?

Ich bin beim neuen Design zwiegespalten. Auf der einen Seite sieht das Design/Lackierung/Decales der Bikes nicht wirklich schlecht aus. Auf der anderen Seite hat das neue Design aber nicht mehr viel mit der über die letzten 20 Jahre sorgsam gepflegten und behutsam weiterentwickelten Rotwild Designsprache zu tun. Schon mit dem Modelljahren 2016 und 2017 hat dieser Prozess begonnen. Die Unverwechselbarkeit der Rotwild Bikes ist mit dem Modelljahr 2018 und dem damit verbundenen Wechsel der für das Corporate Design verantworlichen Agentur nun endgültig Geschichte. Das Rotwildtypische ist weitestgehend weg und wenn überhaupt nur noch in Ansätzen zu erkennen. Anders als in den Jahren vor 2016 sind ohne den Rotwild Schriftzug auf de Oberrohr die Bikes nicht mehr als Rotwild zu erkennen. Anstatt der traditionellen Rotwildfarben Rot, Weiß, Schwarz, Silber/Alu und Grau (Versuche der Abkehr gab es auch in der Vergangenheit immer mal wieder) gibt es jetzt nun noch monoton Schwarz, blau, Rot/Orange und Gold (Scott lässt grüßen).

Einige der Vorredner scheinen keine echten Bezug zur Marke zu haben und es fehlt ihnen einfach an dem Wissen, wie die Marke Rotwild samt Markennamen, Corporate Design, und Marktpositionierung Mitte der 90er Jahre von der Argentur Simon & Goetz entwickelt und in den folgenden Jahren behutsam weiterentwickelt wurde. → https://www.mtb-news.de/forum/attachments/rotwild-brand-creation-doc-pdf.153005/

Vielleicht einfach mal nachlesen und dann die Entwicklung der Bikes und Designsprache seit 1996 anschauen. Dann versteht man vielleicht besser was ich meine…

Thomas

Man muss keinen Bezug zu einer Marke haben, um ein Design gelungen oder nicht gelungen zu finden -

Natürlich nicht für die Laufkundschaft die heute hier und morgen mal woanders kauft. Die hat sich aber auch nicht schon vor längerer Zeit wegen des sehr speziellen und ehemals wirklich einmaligen und unverwechselbaren Rotwild Designs und der außergewöhnlichen Detailliebe bei der Fertigung und der Verarbeitung der Rahmen genau für diese Marke entschieden und zudem über die Zeit einen ganzen Keller voller Bikes von gerade dieser Marke zusammengetragen. Ich selber habe bisher 6 besessen (2x RCC.09, R.GT 1 FS, 2 x R.R2 FS, R.X1 FS) von denen aktuell noch 3 in meinem Besitz sind. Mein Freund hat, angeregt durch mein erstes Rotwild Bike, bisher 7 Rotwild Bikes besessen (RFR.03, R.GT1 FS, R.GT2 FS, 2x R.R2 HT, R.C1 FS, R.X2 FS), von den noch 6 in seinem Besitz sind. Über die lange gemeinsame Zeit und mit der Historien beobachtet man die Entwicklung vielleicht aus einem etwas anderen Blickwinkel als nur ob es gut aussieht. Denn gut aussehen tun Bikes anderer Marken durchaus auch.

Und wenn man gelegentlich im www.mtb-news.de ‚Rotwild Ritter Thread‘ vorbeischaut, wird man schnell feststellen, dass wir beide bei dem Bezug zur Marke und der Anzahl Rotwild Bikes bei weitem nicht die einzigen sind. Da wimmel es nur so von Bikern, die ganze Rotwild Gehege ihr Eigen nennen. Und der Tenor ist dort recht ähnlich. Die 2018er Bikes sehen gut aus, haben aber nicht mehr viel mit dem Rotwild zu tun, von dem wir alle über die Jahre überdurchschnittlich viele Modelle gekauft haben.

Thomas

Ich lese hier schon lange mit, besitze mittlerweile das 4. Rotwild Rad (über die letzten 7 Jahre) und kann bei der Argumentation hier das ganze so langsam nicht mehr unkommentiert lassen. Natürlich ist das Design nicht mehr dasselbe wie vor 20 Jahren. Als Fan der Marke Rotwild sage ich „Gott sei dank“. Nicht weils damals hässlich war, sondern weil es nach 20 Jahren auch mal Zeit ist, sich weiter zu entwickeln. Bequem kann jeder, Veränderung braucht Mut. Um am Markt bestehen zu bleiben und den ein oder anderen, neuen (und vielleicht auch mal jüngeren) Kunden zu gewinnen, muss sich eine Marke mit Sicherheit hin und wieder mal weiterentwickeln. Da ist Rotwild kein Einzelfall, sondern folgt prominenten Beispielen (Apple, Mercedes, Volvo etc). Wenn ich nun höre, dass du die Marke nun so angehst, weil sich ein Design zwar geändert, die inneren Werte (Ingenieurskunst, Qualität, Innovation, Kundennähe, Detailverliebtheit) aber gleichgeblieben sind, dann tut es fast nicht mehr leid, so eine Haltung als Oberflächlichkeit abzustempeln. Wird ein Rad auf dem Trail bewegt, sollten Funktion und Performance im Vordergrund stehen, steht es nur im Keller herum, würde ich mich auch lediglich am Design aufreiben.
hgboomers’ Beitrag ist klasse, wenn er sagt, dass man nicht von großer Entfernung aus sehen muss, auf welchem rad man unterwegs ist. Und er hat recht: es reicht doch vollkommen aus, wenn du einen tollen trail genießen kannst und die performance des Bikes die Hauptrolle spielt. Gruß, Chris

Von Zeit zu Zeit hat sich das Rotwild Design auch über die letzten 20 Jahre immer mal wieder verändert. Dabei gab es gute, aber auch die eine oder andere mäßige Adaptionen der rotwildtypischen Designelemente. Die Weiterentwicklung erfolgte über diese Zeit eher behutsam, orientierte sich dabei immer an den ursprünglichen Designelementen und deren Formensprache, veränderte und variierte diese ohne aber einen Bruch mit dem bisherigen Design darzustellen.

Mit dem Modelljahr 2016 begann die Abkehr von dieser Strategie. Mit dem kommenden Modelljahr hat man sich durch die Wahl einer neuen Agentur für das Produktdesign weitestgehend von den Designern und damit letztendlich auch von den rotwildtypischen Designelementen verabschiedet.

Dabei ist Veränderung nichts Schlechtes. Nein sie ist gut, notwendig und sehr wichtig um sich an die Zeit anzupassen und nicht in der Vergangenheit zu erstarren. So etwas setzt man aber langsam und in kleinen Schritten um und vermeidet abrupte Brüche. Porsche wäre heut nicht da wo sie sind, wenn sie so beim 911 vorgegangen wären. Apple wohl auch nicht, wenn sie das sich zu Eigen gemachte Braun Design nicht in kleinen Schritten weiterentwickelt hätte. Mercedes ist zudem ein schlechtes Beispiel. Sie verzichten ja auch nicht auf den Stern auf der Haube und den typischen Kühlergrill. Sie bieten bei einigen Modellen jedoch eine Alternative, die aber auch sehr tief in der Historie verankert ist.

Bei dem aktuellen Rotwild Design kann ich leider mittlerweile auch zu einem Specialized greifen. Die tun sich da nicht mehr viel. Specialized bietet dabei ein komplettes Portfolio und nicht nur noch zwei eigenständige Modelle (ohne eMobile). Sie verfolgen zwar auch keine so stringente Designphilosophie, sind aber wohl was die Integration und Abstimmung aller Komponenten eines Bikes aufeinander angeht auf einem Level, den ein kleiner Hersteller wie Rotwild sich mangels Masse und Interesse von Partnern gar nicht leisten kann. Und ein Specialized S-Works kann man sich mittlerweile zu gleichen Konditionen aufbauen wie ein Rotwild, welches zu meinem Bedauern gar nicht mehr Rotwild sein will. :wink:

Thomas

@anon_115 Ich wiederhole mich zwar, aber wo ist das Problem? Alles kann, nichts muss! Über Design zu streiten ist m.E. mühselig und ergebnislos. Der eine mag rote Socken, der andere schwarze, der eine trägt kurze Haare, der andere steht auf Vokuhila. Für meinen Geschmack könnten die RW-Bikes ruhig eine frechere Farbgebung haben, aber was soll´s? Ich habe mein RX+ nicht gekauft, um in der Garage stundenlang Bilder vom Anstrich zu machen, sondern um es zu FAHREN. Wichtig ist für mich allein, dass das Bike Spaß macht. Wenn du RW nicht (mehr) magst, kaufe ein Specialized. Ich denke, RW wird es verkraften.

Ich sehe es hier genau wie hg-boomer (der wohl mit seinem RX+ offenkundig sehr zufrieden ist). Es werden maßgeblich die inneren Werte der Rotwilds gelobt und gefeiert und trotzdem hängt sich die Diskussion am Anstrich auf. Hätte ich mich damals von meiner Frau getrennt, als sie sich die Haare rot färbte, wäre ich heute wahrscheinlich alleine und unglücklich.

Und ob es sein muss, dass ich mich bei einer Marke nur dann wohl fühle, wenn sie mir ein komplettes Sortiment (MTB und Ebike) anbieten, sei mal dahin gestellt. Wenn ich mich bei den drei Händlern in meinem Umkreis mal aufmerksam im Laden umschaue, stehen dort noch immer genau die Räder der letzten Jahre herum, die es nun 2018 nicht mehr gibt. Für mich ein ganz logischer und einleuchtender Schritt von RW diese also zu streichen.
RW wird es sicherlich verkraften, wenn einige eingefleischte Fans beleidigt wechseln, wenn sich dafür plötzlich umso mehr für die Marke interessieren.

Das Design ist nur ein trauriger Punkt in der Modellpalette für das Jahr 2018. Von bisher fünf Bike-Kategorien (Race/Cross Country/All Mountain/Enduro/Gravity) bedient Rotwild im nächsten Jahr abseits ihrer eMobile nur noch drei mit eigenen Bikes (Race/All Mountain/Enduro).

In der Race-Kategorie sind die beiden verbliebenen originären Rotwild Bikes (R.GTS und R.S1) schon ein paar Jahre alt und basieren auf alter Carbon-Technologie. Das neue R.R2 HT hingegen ist gar kein echtes Rotwild Bike, sondern wurde einfach einem Entwicklungsprogramm für einen ADP Kunden (ZEG/Bulls) entliehen und im neuen Rotwild Design bemalt und als solches angeboten. Auf ein neues R.R2 FS Fully hat man für 2018 gänzlich verzichtet. Was aber auch besser ist, wenn man sich das entsprechende Fully von Bulls anschaut, was vermutlich aus der Feder von ADP stammt und wohl auch für eine eine Rotwild R.R2 FS hätte herhalten müssen.

Die Cross Country Kategorie, also die Alu Modellen R.C1 HT und R.C1 FS, sucht man für das Modelljahr 2018 vergeblich. Auf diese hat Rotwild diesmal ganz verzichtet und bietet weder etwas neues an noch greifen sie auf Modelle der vergangenen Modelljahre zurück.

In der All Mountain und Enduro Kategorien gibt es mit dem R.X2 FS und dem R.E1 FS die einzigen neueren, aber nicht neuen und dabei originären Rotwild Bikes. In der Enduro Kategorie gibt es aber zum ersten Mal in der Rotwild Geschichte NICHT den gleichen Rahmen über alle Ausstattungsvarianten. Den R.E1 FS Rahmen gibt es nun je nach Ausstattung mit einem Alu oder Carbon Hinterbau. Dieser Hinterbau ist auch gleichzeitig die einzige echte Rotwild Neuerung für die 2018er Modellpatte. Bisher hat man bei Rotwild immer über alle Ausstattungsvarianten den gleichen Rahmen bekommt, das hat sie bisher von den meisten anderen Herstellern unterschieden, die ihre am höchsten entwickelten Rahmen nur den Top-Modellen vorbehalten haben.

Darüber hinaus sucht man für das Modelljahr 2018 auch die Gravity Kategorie (R.G1 FS) vergeblich.

Alles im allem gibt es für das Modelljahr 2018 abseits der eMobile nur noch eine Rumpfmodellpalette mit je zwei recht alten und zwei relativ neuen Modellen. Für mich zeigt das alles ganz klar in eine Richtung. Rotwild verabschiedet sich langsam aber sicher aus dem Kreis der innovativen und damit ernstzunehmenden Bike-Hersteller und wird sich in absehbare Zeit nur noch auf die Entwicklung ihrer eMobile fokussieren.

Thomas

Hallo Thomas. Ich denke, nicht nur mir ist immer noch unklar, was Du uns mit Deinen umfangreichen Beiträgen sagen willst. Die ADP Engeneering GmbH als Eigentümer der Marke RW hat, wenn das alles stimmt, was Du schreibst, eine unternehmerische Entscheidung getroffen. Und wenn RW sich - möglicherweise - entschieden hat, sich künftig auf den E-Bike-Sektor zu konzentrieren, dann wird es eine bestimmte Käuferschicht freuen, während andere vielleicht enttäuscht sind. Daher noch einmal: Wer will, der kann…